Die Initiativen bereiten sich vor: Workshop zur Parktaschengestaltung

Vergangene Woche fand im projekt:raum der Workshop zur Parktaschengestaltung des Klimaaktionstages statt. Mehrere Initiativen, die sich am 11. September in der Langen Straße ganz dem Thema “Gut leben auf kleinem Fuß” widmen, ließen sich inspirieren und lernten andere mitgestaltende Initiativen kennen. Frank Schlößer sprach mit einer der Teilnehmer*innen für das 0381-Magazin: „Passt unsere Welt in die Parktasche?“
Für Kathleen Löpke vom Eine-Welt-Landesnetzwerk ist das eine der Fragen, die sie beim Parktaschen-Workshop zum Klimaaktionstag klären muss. „Wir wollen uns an diesem Tag dem Thema ‚Faire Jeans‘ widmen und haben dafür eine begehbare Weltkarte entworfen“, sagt die Koordinatorin der Fairtrade-Stadt Rostock. „Damit können wir gut darstellen, wo überall geerntet, zugeliefert und produziert wird, bevor eine Jeans bei uns im Laden landet.“ Wasserverschmutzung, Treibhausgase, Kinderarbeit – das sind einige Konfliktfelder, die mit der global vernetzten Produktion von Jeans verbunden sind.
Doch dafür muss die Weltkarte in die Parktasche passen, die sich das Eine-Welt-Landesnetzwerk für den Klimaaktionstag am 11. September reserviert hat. Beim Workshop hat Kathleen Löpke auch einige ihrer Partner kennengelernt, die zwischen 13 und 17 Uhr das Straßenfest mitgestalten werden. Interaktion wird groß geschrieben, denn eine nachhaltige Stadtentwicklung wird in Zukunft mehr und mehr von den Bürgern selbst beeinflusst werden. Dabei geht es nicht nur darum, die Produktion von Treibhausgasen in der Stadt zu reduzieren und damit auch den kommunalen Anteil an den globalen Klimazielen zu leisten. Auch die neue Mobilitätskonzepte für die Stadt sollen vorgestellt und diskutiert werden. „Der Trend geht weg vom privaten Auto“, sagt Verkehrssenator Holger Matthäus, der Schirmherr des Klimaaktionstages 2016. „Vor allem als reines Status-Symbol hat es ausgedient: die junge Generation bestimmt die Richtung! Die Stadtplaner haben für neue Wohngebiete Lösungen parat, in denen die reinen Parkhäuser ausgedient haben. Dort wird Carsharing angeboten und die Ladestationen für Elektromobile sind integriert.“
Auf den Flächen, die sonst in der Stadt durch parkende Autos blockiert sind, könnten die Bürger ihre Ideen für urbane Lebensqualität umsetzen – ob es nun Straßenparks sind, Flaniermeilen oder Radschnellwege. Auch die Bürgerinitiativen der Hansestadt werden sich am Klimaaktionstag direkt an die Bürger wenden.
Doch in erster Linie will der Klimaaktionstag ein Straßenfest sein: Von 13 bis 17 Uhr wird die Lange Straße die Spaziergänger, die sich zum zeitgleich stattfindenden „Tag des offenen Denkmals“ auf den Weg gemacht haben, einladen, sich auch der Zukunft ihrer Stadt zuzuwenden und sich einen Kaffee zu gönnen – natürlich aus fairem Handel. Doch es ist auch noch Zeit und Raum für Überraschungen: Für den Verein Kreativsaison und der Agenda-21-Arbeitskreis „Klimaschutz und Mobilität“ ist der Parktaschen-Workshop der Beginn der genauen Organisation des Klimaaktionstages. Kathleen Löpke ist schon mal zufrieden: „Das passt. Wir bekommen neben unserer Welt in der Parktasche sogar noch die Bastelbank unter, auf der die Kinder ihren Beutel aus fairer Biobaumwolle selbst bemalen können.“

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