„Rostock Fairtailen“ heißt es zum Klimaaktionstag am 10. September. Jakob Richter und Adrian Merker stellen ihre frisch gegründete Carsharing-Firma „Yourcar“ vor.
„Das geht besser“, sagt Jakob Richter. Er hat sich verschiedene Carsharing-Modelle angesehen und auf Alltagstauglichkeit gecheckt. „Dazu gehört auch, dass man sich den Alltag von Leuten ansieht, die das Auto wirklich nur dann bezahlen können, wenn sie es brauchen“, sagt Adrian Merker. Er ist der zweite Gründer von „Yourcar“ in Rostock. „Das bedeutet: keine Jahresgebühr, kein Mitgliedsbeitrag. Denn solche Grundkosten verleiten dazu, das Auto deshalb zu nutzen, damit sich die ohnehin fällige Gebühr auch rechnet.“ Aber das sei letztlich nicht ökologisch. Genauso wie die hohen Tagesgebühren, die man bei den gängigen Autovermietungen für einen Transporter bezahlt. „Solche kleinen Umzüge sind oft in wenigen Stunden erledigt“, sagt Jakob Richter. „Da muss es auch Stundenpreise geben.“ Bei „Yourcar“ ist Reinigung und Spritverbrauch im Preis inbegriffen – man muss vor dem Abstellen nicht volltanken, Reservierung und Abrechnung funktioniert online oder telefonisch.
Wie einfach „Yourcar“ genau funktioniert, das wollen die beiden Noch-Studenten am 10. September zwischen 12 und 17 Uhr zum Klimaaktionstag in der Langen Straße den Rostockern gern erläutern. „Wir passen dort genau rein, Carsharing ist eine der Säulen des Umweltschutzes“, sagt Jakob Richter.
„Wenn man sich nur überlegt, wie lange das eigene Auto rumsteht. Und wie viel mehr Lebensraum es in der Stadt gäbe, wenn man statt eines Autos 15 Fahrräder abstellen könnte…“
Genau das wird an diesem Tag in der Rostocker Innenstadt anschaulich vorgeführt: Die Lange Straße wird autofrei sein und in den Parktaschen präsentieren Initiativen, Firmen und Verbände ihre Ideen für eine Stadt der Zukunft. Spielangebote für Kinder und Erwachsene, Kulinarisches und Kulturelles werden dazu beitragen, die Lange Straße in eine Bummelmeile zu verwandeln – und auch den Wanderern und Wanderinnen am Tag des offenen Denkmals eine interessante Pause zu gestalten. „Die Ideen für die Rostocker Stadtentwicklung sind da“, sagt Adrian Merker. „Wir müssen sie nur in die Stadt holen und anpassen.“
Er hat sich „Yourcar“ während eines Praktikums in Göttingen angesehen, in dieser Studentenstadt wurde die Idee entwickelt und getestet. Von dort haben die beiden Rostocker das Konzept, die Carsharing-App und das Design mitgebracht. Aber sie wollen auch jede Menge eigene Ideen einbringen. Der Fuhrpark soll von derzeit einem Seat Ibiza und einem 3,5-Tonner-Transporter Renault Master wachsen und schon bald Erdgas-Autos umfassen. Die sollen dann auch an mehr Standorten als den beiden „Yourcar“-Parkplätzen im Komponistenviertel angeboten werden. „Bisher war Carsharing so konzipiert, das man in Mittelklasse-Haushalten das Zweitauto ersetzen konnte“, erläutert Jakob Richter. „Jetzt wollen wir das Erstauto ersetzen.“
Mehr Informationen gibt es unter www.carsharing-rostock.de
Text und Foto: Frank Schlößer